Cunningham und Roberts analysieren bereits seit 15 Jahren weibliche Zielgruppen und wie Frauen im Marketing zum einen dargestellt, aber auch als Verbraucherinnen angesprochen werden. In ihrem neuen Buch "Brandsplaining" zeigen Jane Cunningham und Philippa Roberts die enorme Diskrepanz auf - zwischen den Frauen, wie sie in den Medien und der Werbung dargestellt werden, und den Frauen, die uns tagtäglich im Alltag begegnen. Häufig werde in der Werbung immer noch ein stark idealisiertes Frauenbild propagiert, bei der der Frau stereotype Eigenschaften zugewiesen und klassische Rollenbilder reproduziert werden würden.
In ihrem Buch nehmen sie jedoch auch aktuelle Kampagnen, die Botschaften des sog. "fempowerment" zu unterstützen scheinen, unter die Lupe. Denn längst ist der Feminismus selbst in den Mainstream-Medien angekommen und wird in Form des sog. "Femvertising" in der Werbung aufgegriffen, um sich als Marke als vermeintlich fortschrittlich zu präsentieren. Doch wie viel ist wirklich dran am Engagement großer Firmen, sich für ein diverseres Frauenbild in der Werbung einzusetzen? Eine Frage, die im Anschluss an den Vortrag von den teilnehmenden Studierenden eifrig diskutiert wurde.
Wir danken den beiden Gastrednerinnen herzlich für den spannenden Vortrag zu diesem gesellschaftlich hochrelevanten Thema sowie die zahlreichen Einblicke in ihre Arbeit. Die Studierenden haben sicher auch einige Denkanstöße für eigene Forschungen zu diesem Thema bekommen.