
Ausstellungsgestaltung trifft Erinnerungskultur
Im Modul Ausstellungsgestaltung an der Media University geht es um weit mehr als nur Raumplanung und Ästhetik. Die Studierenden beschäftigen sich mit der Frage, wie Inhalte erlebbar gemacht werden können – und welche Verantwortung Gestalter:innen dabei tragen. In einem aktuellen Praxisprojekt verbinden sie gestalterisches Know-how mit historisch-politischer Auseinandersetzung und arbeiten an einem Konzept, das sich einem der bedeutendsten – und zugleich belastendsten – Bauwerke der NS-Zeit widmet: dem Westwall.

Gemeinsam mit Claudia Warda und der Kulturinitiative in Hillesheim entwickeln die Studierenden ein Ausstellungskonzept zum Westwall, einem über 600 Kilometer langen Verteidigungssystem, das sich vom südlichen Oberrhein über die Eifel bis zum Niederrhein zieht. Bis heute prägt dieses Bauwerk die Landschaft rund um Hillesheim – und steht gleichzeitig für die gewaltvolle Geschichte der NS-Diktatur.
Ziel des Projekts ist es, einen sensiblen erinnerungskulturellen Zugang zu diesem historisch aufgeladenen Ort zu schaffen. Die Ausstellung soll das Interesse der Besucher:innen wecken, zur Auseinandersetzung anregen und ein nachhaltiges Erlebnis bieten – gestalterisch wie inhaltlich.
Im Zentrum des Moduls stehen dabei grundlegende Aspekte der Ausstellungsgestaltung: die Entwicklung eines tragfähigen Konzepts, die Anordnung und Präsentation von Inhalten sowie die Gestaltung des Raums selbst – immer mit Blick auf die Erwartungen und Bedürfnisse der Besucher:innen.
Am heutigen Projekttag haben die Studierenden – unter Anleitung von Markus Schröppel – erste praktische Arbeiten vor Ort umgesetzt. Mit großem Engagement wurde im Außenbereich gearbeitet und kreativ gedacht.
Ausstellungsgestaltung bedeutet in diesem Projekt: Geschichte spürbar machen, gesellschaftliche Fragen verhandeln und Räume für Erinnerung schaffen.
Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Lehre an der Media University mit Verantwortung, Relevanz und Praxisbezug verbunden wird.