Sie haben kürzlich ein Praktikum im KW Institute in Berlin absolviert. Das klingt wirklich beeindruckend. Erzählen Sie uns mehr über Ihre Praktikumseinrichtung!
Ich denke, es ist ein Ort, an dem die Verbindung zwischen dem eigenen „Manifest" und dem tatsächlichen Handeln zweifelsohne sehr stark ist. Die Einrichtung wurde Anfang der 1990er Jahre von Klaus Biesenbach, Alexandra Binswanger, Clemens Homburger, Philipp von Doering und Alfonso Rutigliano in einer stillgelegten ehemaligen Margarinefabrik in Berlin-Mitte gegründet. Heute steht sie unter der Leitung von Krist Gruijthuijsen.
Während meines Praktikums arbeitete ich eng mit Léon Kruijswijk und Kathrin Bentele, den stellvertretenden Kuratoren und Projektmanagern, Linda Franken, der Koordinatorin für öffentliche Programme und Öffentlichkeitsarbeit, und anderen Mitgliedern des Kuratorenteams zusammen. Ich hatte den Eindruck, dass das Team versucht, sich mit soziopolitischen und anthropologischen Themen zu befassen und gleichzeitig einen durchdachten und behutsamen Ansatz für zeitgenössische künstlerische Praktiken beizubehalten, was ihm zumeist auch gelingt. Es ist ein sehr fortschrittliches, freundliches und vielfältiges Umfeld.
Das Leitbild des Unternehmens ist es, „ein hohes Maß an Flexibilität bei der Gestaltung seiner Programme und der Ansprache seines Publikums zu wahren". Ich habe mich für diese Organisation entschieden, weil ich ihre Leitlinien für wichtig und relevant für meine beruflichen Ziele halte, da ich meinen Hintergrund in Architektur und mein kürzlich erworbenes Wissen in visueller Anthropologie kombinieren möchte, um selbst als Kuratorin tätig zu sein.
Wie sind Sie auf die Praktikumsstelle aufmerksam geworden? Wie verlief das Bewerbungsverfahren?
Ich verfolge schon seit einiger Zeit den Instagram-Account des KW Institutes, um mich auf dem Laufenden über die Ausstellungen und Veranstaltungen zu halten. Dort sah ich eine Anzeige für die Stelle. Dann fand ich die vollständige Beschreibung auf der Website und beschloss, mich zu bewerben. Ich schickte meine Unterlagen per E-Mail, und wenn ich mich recht erinnere, meldeten sie sich einige Wochen später bei mir und baten mich um ein Vorstellungsgespräch per Skype. Ich sprach mit den beiden stellvertretenden Kuratoren des Büros - es war ein sehr nettes, entspanntes Gespräch. Nach etwa einer Woche riefen sie mich an und fragten, ob ich an der Stelle interessiert sei. Ich habe sofort zugesagt - ich war sehr aufgeregt.