Mit Digitalem Marketing und E-Commerce zum Co-Founder einer Immobilienfirma

Alumnus Christopher Jahr ist als Co-Founder eines Immobilienunternehmens auf Mallorca tätig. Das Wissen aus seinem Bachelorstudium Digitales Marketing und E-Commerce nutzt er unter anderem für seine Werbestrategien, die Bearbeitung der Website oder auch das Social Media Marketing. 

Christopher Jahr vermarktet Immobilien auf Mallorca

Christopher Jahr vermarktet Immobilien auf Mallorca

1. Welchen Beruf üben Sie derzeit aus?
Ich bin der Co-Founder von Mallorca Diamond Real Estate S.L.U. und im Immobilienbereich tätig. Zu sagen, dass ich “nur” als Immobilienmakler auf Mallorca arbeite, trifft es aber nicht ganz. Zu meinem Arbeitsbereich gehören vielmehr neben der Maklertätigkeit vor allem die Pflege der Website und unser CRM’s. Außerdem beschäftige ich mich mit unserem Marketing und habe ein Auge auf die Finanzen des Unternehmens. Ich würde also eher meinen derzeitigen Beruf als den eines Unternehmers statt den eines Immobilienmaklers beschreiben.


2. Wie lässt sich Ihre aktuelle Tätigkeit beschreiben?
Aktuell landet Vielerlei auf meinem Schreibtisch. Mein Tag beginnt grundsätzlich mit dem Bearbeiten des Postfachs und den Analytics der Website. Sofern wir neue Immobilien
aufgenommen haben oder anderweitig Beiträge auf unserer Website publiziert haben, interessiert mich, wie sich diese auf unsere Statistik ausgewirkt haben. Das geht meistens in den Marketingbereich über. Ich trete in Kontakt mit unseren Kooperationspartnern, neue Projekte werden geplant und angepasst. Sofern ich den Schreibtisch anschließend verlassen kann, stehen entweder Besichtigungen mit Kunden oder die Akquisition neuer Immobilien an. Zu letzterem treffe ich mich mit den Eigentümern, nehme die Unterlagen auf und schieße Fotos. Im Office wird alles digital hinterlegt und das CRM System muss gepflegt werden. Sollte ich dann noch Zeit haben, mache ich mich an die Sozialen Medien ran und setze mich am Ende des Abends mit neuen AI Tools auseinander.


3. Welche Bezüge gibt es bei Ihrer Tätigkeit zu dem DMEC-Studium?
Das Studium hat mir in vielerlei Hinsicht die Tür zur realen Welt des digitalen Marketings und E-Commerce geöffnet. Insbesondere lassen sich die Punkte Social Media Marketing, SEO, E-Mail Marketing, Newsletter und Content Marketing im Bereich des digitalen Marketings nicht umgehen. Täglich beschäftige ich mich in der Praxis mit diesen - im Studium gelernten - Themen. Daneben spielen auch das Branding, Print Medien und weitere Werbestrategien wie Werbeplakate eine große Rolle. E-Commerce spielt in unserem Bereich (noch) eine kleinere Rolle. In dem Modul habe ich aber gelernt, wie wichtig die Struktur einer Website ist und welche Bedeutung die
Positionierung der einzelnen CTA’s haben. Das merke ich in der Praxis umso mehr: Grundsätzlich sehe ich, dass es wichtig ist, die Website Besucher innerhalb kürzester Zeit zu
überzeugen, dass wir die Lösung zu seinem - wohl im Immobilienbereich nicht passenden Begriff - Problem der Immobiliensuche sind.


4. Welches Potenzial bietet E- Commerce im Immobilienbereich?
E-Commerce hat definitiv ein enormes Potenzial im Immobilienbereich, auch wenn die Transaktion als solche immer noch notariell beurkundet werden muss. Denken wir nur an die Vorbereitung einer Transaktion. Online die Immobilie mit Hilfe von VR-Brillen zu besichtigen und die Bereitstellung von umfassenden Informationen, Fotos, Grundrissen und detaillierten Beschreibungen können den Verkaufsprozess digital beschleunigen. Insgesamt können wir also mit E-Commerce Zeit und Kosten sparen. Ob auch eines Tages die Transaktion des Erwerbs digital erfolgen kann, lasse ich offen und bleibe gespannt.


5. Welche Rolle spielt digitales Marketing beim Verkauf von Immobilien?
Wir als Immobilienunternehmen möchten den Kunden den bestmöglichen Service anbieten. Das setzt aber natürlich voraus, dass uns potentielle Kunden die Immobiliensuche und Eigentümer den Verkauf ihrer Immobilie anvertrauen. Dafür müssen wir die Immobilien von der bestmöglichen Seite zeigen. Dazu drehen wir Haustouren und veröffentlichen diese auf YouTube. Die meisten Kunden erreichen uns hingegen digital oder über Empfehlungen. Wir müssen uns also digital gut positionieren und auf Marketingstrategien setzen, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.


6. Welche Kompetenzen sind am wichtigsten für eine Selbstständigkeit?
Ich glaube, dass das Wichtigste ist, Interesse und Neugier an der Tätigkeit mitzubringen. Es wird immer gute und schlechte Tage geben, wenn man aber für sein Unternehmen brennt, fällt es einem leichter, mit den Tiefen umzugehen. Außerdem gehören natürlich Fleiß, Ehrgeiz und Disziplin zu einer Selbstständigkeit dazu. Die Immobilienbranche ist stark umkämpft und man trifft auf zahlreiche Herausforderungen. Man muss also auch resilient sein und sollte ein gewisses Durchhaltevermögen mitbringen.


7. War es ein schwieriger Schritt im Ausland selbstständig zu werden?
Definitiv. Letztendlich war der Schritt, sich im Ausland selbstständig zu machen, auch mit einigen Risiken verbunden. Zwar haben wir den Immobilienmarkt auf Mallorca lange zuvor beobachtet und analysiert und bringen außerdem Erfahrungen aus der Branche mit, doch ist einerseits die Sprache teilweise ein Hindernis, da man mit einigen Anwälten, Eigentümern und Bauträgern auf Spanisch kommunizieren muss, andererseits ist das rechtliche System ein anderes, welches bei einem Immobilienerwerb natürlich eine große Rolle spielt. Das hat sich aber alles in den ersten Monaten ergeben und jetzt können wir uns eine Selbstständigkeit im Ausland nicht mehr wegdenken.


8. Was empfehlen Sie jüngeren Studierenden, die sich am Ende des Studiums befinden und bald in das Berufsleben starten?
Mein Rat lautet immer, dass man in einem Bereich tätig sein soll, welcher einen interessiert. So wird mal seinen Arbeitsalltag kaum stressig und anstrengend finden, sondern wird das Berufsleben als Erfüllung ansehen. Natürlich wird es in jedem Job Momente und Arbeitsaufgaben geben, die einem nicht liegen, das Interesse sollte aber grundlegend gegeben sein. Auch empfehle ich, sich so früh wie möglich ein Netzwerk aufzubauen. Jeder Kontakt kann in gewissen Situationen von Vorteil sein. Und zuletzt empfehle ich, sich in jungen Jahren so viel wie möglich auszuprobieren. Wenn man noch unsicher ist, sollte man in verschiedene Branchen reinschnuppern und einfach auf sein Bauchgefühl hören - dieses wird einen nie trügen.

Vielen Dank für die Einblicke. Weiterhin alles Gute für Ihre Zukunft!