Ihre Bachelorarbeit wurde mit "sehr gut" bewertet und ein Abstract wurde sogar im wissenschaftlichen Verlag veröffentlicht. Was war das Thema und wie sind Sie darauf gekommen, im Zusammenhang mit Ihrem Studiengang?
Das Thema war „Der wechselseitige Einfluss von Persönlichkeitsstruktur, selektiver Nutzung von Instagram und Orthorexia Nervosa (darunter versteht man die zwanghafte Beschäftigung mit gesunder Ernährung)“. Ich habe mich schon seit Anfang des Studiums sehr für den Bereich Persönlichkeit interessiert, und so war für mich schnell klar, dass dieses Thema auch Teil meiner Arbeit sein soll. Die Komponente „Instagram“ war besonders für die aktuelle Zeit interessant, da es noch nicht wirklich Studien auf diesem Gebiet gibt, wir aber alle tagtäglich damit zu tun haben. Die Ernährungsform „Orthorexia Nervosa“ kannte ich vor meiner Arbeit noch gar nicht wirklich, ich habe mich aber mit meinem Betreuer viel über das Thema Ernährung unterhalten, und so kamen wir auf die Idee, dieses relativ unbekannte Phänomen in meine Arbeit einzubauen.
Wie lief die Recherche und das Schreiben der Abschlussarbeit und wie kam es zu der Veröffentlichung?
Die Recherche war sehr zeitintensiv, hat das Schreiben im Nachhinein aber wirklich erleichtert. Ich habe mich bei der Persönlichkeitspsychologie schnell für einen bestimmten Pfad entschieden, um nicht von der Menge an Informationen überrollt zu werden. Zu Orthorexia Nervosa gab es nur wenig Material, was mir allerdings geholfen hat, da ich mich so auf die wesentlichen Fakten der Thematik konzentrieren konnte. Ich denke, dass vor allem die Exklusivität der Arbeit stark zu der Veröffentlichung beigetragen hat. Das Thema ist spezifisch, da es sich auf drei unabhängige Komponenten (Persönlichkeit, Instagram, Orthorexia Nervosa) bezieht und weil ON (kurz für Orthorexia Nervosa) ein noch unbekanntes Thema ist.
Sie haben Ihr Praktikum bei Liebherr, einem der größten Baumaschinenhersteller, absolviert. Wie haben Sie die Zeit dort wahrgenommen und was konnten Sie Lehrreiches mitnehmen?
Ich habe in der Zeit bei Liebherr im Bereich Personalmarketing gearbeitet und hatte die Aufgabe, mit einem Kommunikationskonzept den Ruf der Personalabteilung zu verbessern. Ich habe in dieser Zeit gemerkt, dass es in großen Firmen oft schwierig ist, die Zustimmung von oben zu bekommen, um in seinem Projekt einen Schritt weiterzukommen. Meine wahrscheinlich größte Erkenntnis war, dass ein so traditionelles Unternehmen für mich nicht der passende Arbeitsplatz ist und ich großen Wert auf die Verwirklichung meiner Potenziale lege.
Aktuell arbeiten Sie in einem Coachingunternehmen. Was sind Ihre Aufgaben dort und welche Inhalte finden sich aus dem Studium wieder?
Meine Hauptaufgaben sind die Erstellung und Begleitung von Workshops. Gemeinsam mit meiner Chefin erstelle ich Workshops von A-Z zu Themen wie z.B. „Teams, Führung, Kommunikation, Persönlichkeit, Stressmanagement, Konfliktmanagement…“. Neben den thematischen Überschneidungen aus dem Studium finde ich auch wichtige Fähigkeiten wieder, die mich das Studium gelehrt hat. Zum Beispiel Präsentationsfähigkeit, präzises Arbeiten und die Kommunikation im Arbeitsleben.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft und welche Tipps haben Sie für Studierende, die Ihren Studiengang studieren und ebenfalls viele Erfahrungen mitnehmen wollen?
Ich möchte nach meinem Master in Wirtschaftspsychologie weiter Erfahrung im Bereich Coaching, aber auch im Bereich der Personalentwicklung sammeln und den für mich optimalen Weg finden. Im Studium habe ich gelernt, dass man nur dann glücklich sein kann, wenn einen der Beruf auch wirklich glücklich macht. Genau das ist mein Ziel.
Als Tipp für das Studium kann ich vor allem mitgeben, dass eine hohe Präsenz bei den Vorlesungen viel bringt. Man bekommt neben den Vorlesungsfolien einiges mit. Oft entstehen Diskussionen und Gespräche, aus denen man Wissenswertes mitnehmen kann.